Monate: Oktober 2017

Jüdische Friedhöfe Telgte

1615 Friedhof auf dem Wall

Die Stadtrechnungen aus der Zeit der ers­ten jüdi­schen Familien in Telgte geben Auskunft dar­über, wie die Juden nach und nach einen Begräbnisplatz für ihre Toten von der Stadt kauf­ten. Die Magistrate der Städte leg­ten in ihren Verordnungen fest, dass die Begräbnisorte der Juden stets außer­halb der Stadtmauern zu lie­gen hatten.

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Telgte Luftbild von 1943

1942 Zerstörung

Nach­dem Telgte im Jahre 1941 »juden­frei« gewor­den war, kauf­te die Stadt das Gelände von der jüdi­schen Kultusgemeinde Münster. Der Friedhof wur­de voll­stän­dig abge­räumt, die manns­ho­he Mauer zum Hagen abge­bro­chen und das gan­ze Material samt Grabsteinen und Grabeinfassungen im Emswehr am heu­ti­gen Bernsmeyerhaus ver­baut. Das Gelände wur­de mit Obstbäumen bepflanzt und ver­pach­tet, wie der Bürgermeister der Behörde am 28. August 1944 mitteilte.

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Jüdischer Friedhof in Telgte

2005 Neugestaltung

Nach dem Ende des Krieges erklär­te der im Mai 1945 von den Besatzungsmächten ein­ge­setz­te Amtsbürgermeister Bernhard Wibbelt:»… Sofort nach mei­nem Dienstantritt habe ich ver­an­laßt, dass die vor­han­de­nen Grabdenkmäler, die sei­ner­zeit ent­fernt wor­den waren, wie­der auf­ge­stellt wur­den …« Es waren drei Grabsteine der zuletzt bestat­te­ten Leni, Max und Moritz Auerbach. Diese wur­den im Keller des 1945 abge­brann­ten Parteihauses der NSDAP am Knickenbergplatz wie­der­ge­fun­den. Wer die­se vor der Zerstörung geret­tet hat, wis­sen wir nicht.

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alte Synagoge, Telgte

Frühe Geschichte

Im Jahre 1539 taucht zum ers­ten Mal in den Quellen mit Smuel der Name eines Juden auf, der gegen einen Jahrestribut von fünf Goldgulden Wohnrecht erhal­ten hat, um dort »sei­nen uprich­ti­gen Handel zu trei­ben«. 15 Jahre spä­ter gewährt der Rat der Stadt dem aus Münster aus­ge­wie­se­nen Salomon von Wasungen mit sei­ner gro­ßen Familie das Recht in Telgte zu wohnen.

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1942: SA-Aufmarsch in Telgte

NS-Zeit

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die jüdi­sche Gemeinde auf 31 Personen geschrumpft. Im Jahre 1933 leb­ten in Telgte noch vier jüdi­sche Familien mit 17 Personen. Die drei Familien Auerbach waren Metzger und Viehhändler. Die »Gebrüder Auerbach«, Max, Hermann und Moritz, betrie­ben ein weit ver­zweig­tes Viehhandelsgeschäft mit einer Agentur am Essener Großmarkt.

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