Bernhard Lütke Grachtrup wurde am 28.03.1887 in Telgte geboren. Er lebte elf Jahre bei seiner Familie. Wegen seiner geistigen Behinderung kam er 1898 in die Heilanstalt Niedermarsberg, wo er in die Anstaltsschule eingewiesen wurde.
Die Schulakte für die Jahre 1901 und 1902 zeigt, dass er dem Unterricht nicht folgen konnte, weswegen er 1903 aus der Schule entlassen wurde. Anschließend kam er bis 1931 nach Ensen bei Köln in eine Einrichtung der Alexianer.
Auf Antrag des Landeshauptmannes von Westfalen wurde er im November des Jahres wieder nach Niedermarsberg verlegt und arbeitete dort in der Korbflechterei und in der Bürstenbinderei. 1937 nahm ihn die Heilanstalt Münster auf, wo er auch einfache Hilfsarbeiten verrichten konnte.
Im Juni 1943 wurde Bernard Lütke Grachtrup mit einem Sammeltransport in die Heil-und Pflegeanstalt Eichberg verlegt, und am 12. Oktober erfolgte die Verlegung in die Tötungsanstalt Hadamar. Am 25. des Monats wurde er angeblich krank und starb einen Tag später. In der Sterbeurkunde steht: »Geisteskrankheit, Erschöpfung und Herzschwäche«. Begraben wurde er in einem Massengrab auf dem Anstaltsgelände.