Monate: November 2017

Schülerarbeit: Geschichte und Schiksal der Telgter Juden 1933-1945

Schülerarbeit von 1980: Geschichte und Schicksal der Telgter Juden 1933–1945

Der Anstoß, sich mit der NS-Zeit in Telgte aus­ein­an­der­zu­set­zen, kam von außen! Die Körberstiftung in Hamburg, die den von Gustav Heinemann initi­ier­ten Wettbewerb »Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten« betreut, schrieb 1980 alle Schulen an und lud sie ein, zu dem Thema »Alltag im Nationalsozialismus« auf loka­ler Ebene zu for­schen. Das Echo war groß. Zu kei­nem Thema gin­gen je mehr Beiträge ein.

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Alfred Auerbach, Melanie und Anne Westhues auf dem Flughafen Tel Aviv 1986

Meine erste
Begegnung mit
Alfred Auerbach

Frau Westhues berich­tet von ihrem Besuch bei Alfred Auerbach.

Im Dezember 1985 besuch­ten uns Aron Eshed und sei­ne Tochter, die wir bei einer Reise nach Israel im Jahr zuvor ken­nen gelernt hat­ten, Aron sah bei uns das soeben erschie­ne­ne Buch »Geschichte und Schicksal der Telgter Juden 1933 – 1945«, das Herr Rüter mit Schülern sei­ner Realschulklasse erstellt hat­te. So kamen wir auf Alfred Auerbach zu spre­chen. Aron ver­sprach, nach sei­ner Rückkehr Grüße aus Telgte an den auch ihm ansons­ten unbe­kann­ten Alfred Auerbach auszurichten.

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Ausstellungseröffnung 1988, Telgte

Ausstellung 1988:
Geschichte und Schicksal der Telgter Juden

Anläss­lich des 750-jäh­ri­gen Stadtjubiläums der Stadt Telgte 1988 griff Ludwig Rüter auf die Schülerarbeit  »Geschichte und Schicksal der Telgter Juden 1933–1945« zurück und ver­wand­te sie als Grundlage für eine Ausstellung. Allerdings füg­te er noch  zahl­rei­ches  Material hin­zu, sodass sich die Ausstellung  nicht nur auf die Zeit von 1933 bis 1945 beschränkt und daher den Titel »Geschichte und Schicksal der Telgter Juden« erhielt.

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Familie Jakob Auerbach

Familie
Jakob Auerbach

Jakob Auerbach wur­de 1874 gebo­ren. Er über­nahm von sei­nem Vater Mendel den Viehhandel und das Geschäft als Metzger an der Steinstraße 4. Als geach­te­ter Telgter Bürger gehör­te er vie­len Vereinen an. Aus sei­ner Ehe mit Jeanette Berger gin­gen drei Söhne her­vor, Erich 1922, Alfred 1923 und Kurt 1926. Zur Familie gehör­te auch Fanny, die unver­hei­ra­te­te Schwester des Vaters.

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1925 Familie Auerbach in Bad Oeynhausen

Familie
Hermann Auerbach

Die Familie Auerbach war in Telgte seit 1760 ansäs­sig, als Jacob Abraham die Erlaubnis erhielt, sich in Telgte nie­der­zu­las­sen. Sein Enkel nahm Anfang des 19. Jahrhunderts den Familiennamen Auerbach an.
Die Familie leb­te schon in der fünf­ten Generation in Telgte, als die »Gebrüder Auerbach« – Moritz, Max und Hermann – gemein­sam einen flo­rie­ren­den Viehgroßhandel auf­bau­ten. Sie waren geschäft­lich erfolg­reich und gal­ten als geach­te­te Bürger der Stadt. Wie ihr Vater setz­ten sie sich für die Belange der jüdi­schen Gemeinschaft ein.

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Gedenkbuch für die Telgter Opfer des Holocaust

2008 Gedenkbuch für die Telgter Opfer des Holocaust

70 Jahre nach der Reichspogromnacht und 63 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stell­te der Verein »Erinnerung und Mahnung« das Gedenkbuch für die Telgter Opfer des Holocaust vor. Die his­to­ri­sche Kommission des Vereins mit Dr. Dorothea Beck, Doris Hermersdorfer, Petra Reimann, Ludwig Rüter und Gertrud Stümper hat zusam­men­ge­tra­gen, was an Dokumenten und Fotos zu elf jüdi­schen Bürgern und zwei Roma-Kindern vor­han­den war. Sie hat ihre Lebenswege nach­ge­zeich­net bis zu ihrer Ermordung in Ghettos oder Konzentrationslagern oder auch bis zu einem Tod, über den kei­ne genau­en Angaben gemacht wer­den können.

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Gedenkstele Telgte, Königsstraße

2013 Einweihung der
Gedenkstele

Zum 75. Jahrestag der Zerstörung des Synagogengebäudes wur­de auf Initiative des Vereins »Erinnerung und Mahnung« eine Gedenkstele aus Basalt an der Königstraße /Ecke Judengängsken ent­hüllt. Unter einer reli­ef­ar­ti­gen Darstellung der Synagoge – ein­ge­weiht am 5. September 1875 und zer­stört am 10. November 1938 – erin­nert die Stele an 13 depor­tier­te und ermor­de­te Telgter Bürger – 11 Juden und 2 Roma-Kinder. Ihre Namen und der Ort ihrer Vernichtung wur­den in den Basalt ein­gra­viert. Der Telgter Bildhauer Christoph Düsterhues hat­te den Entwurf für die Gedenkstele meis­ter­haft ins Werk gesetzt.

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Gedenkbuch für Telgter Opfer des Nationalsozialismus

2017 Erweiterte
Neuauflage des Gedenkbuchs

Nach mehr­jäh­ri­gen Vorarbeiten konn­te die erheb­lich erwei­ter­te Neuauflage des Gedenkbuches für Telgter Opfer des Nationalsozialismus fer­tig­ge­stellt wer­den. Das Werk erwei­tert den Blick gegen­über der Erstausgabe deut­lich. Nach wie vor wird in ihm der­je­ni­gen Telgter Mitbürger gedacht, die aus ras­si­schen Gründen ver­folgt wur­den. Aber dar­über hin­aus wird nun auch der »Euthanasie« – Opfer gedacht.

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