Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben worden sind.
Diese quadratischen Messingtafeln mit abgerundeten Ecken und Kanten werden ausschließlich in Handarbeit hergestellt, weil dies nach Gunter Demnig im Gegensatz zur maschinellen Menschenvernichtung in den Konzentrationslagern steht. Sie werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster bzw. den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen.
Der Verein »Spuren finden« aus Münster stellte 2003 durch die Ratsfrau Anne Westhues den Antrag an die Stadt, für die Telgter Opfer des Naziregimes Stolpersteine zu verlegen. Die Namen der in Frage kommenden Bürger und deren Schicksal wurden ermittelt und die Standortfragen geklärt. Unter Einbindung der heutigen Bewohner der betreffenden Häuser und der weiterführenden Telgter Schulen wurde weiter recherchiert. Paten zur Finanzierung wurden spontan gefunden.
Die ersten zehn Stolpersteine
Die ersten zehn Stolpersteine konnten dann am 18. Mai 2004 verlegt werden. Weitere folgten 2007, 2009 und 2012. Viele Bürger der Stadt und z.T. auch Angehörige der Opfer nahmen an den Gedenkzeremonien teil.
Stolpersteine, die in Telgte verlegt wurden:
Familie Hermann Auerbach
Hermann und Johanna Auerbach
Bahnhofstraße 14
Familie Jacob Auerbach
Klara, Jacob, Erich, Kurt, Fanny
Steinstraße 4
Familie Mildenberg und Karl- Heinz Steinhardt
Henriette, Siegfried, Karl-Heinz Steinhardt
Königsstraße 43
Kinder der Familie Unger
Josef Emil, Maria Josefa
Ritterstraße (hinter der Volksbank)
Julie Löwenstein
St. Rochus-Hospital, Schwesternhaus
Am 9. Februar 2019 wurden weitere sechs Stolpersteine verlegt, die an die Opfer der Euthanasie erinnern, so dass jetzt 20 Stolpersteine in Telgte liegen.
Bernhard Möller und Oskar Rolf
vor dem Rathaus
Anton Erich Sauerland
Dr. Robert-Koch-Straße
Bernhard Lütke Grachtrup
Ritterstraße (hinter der Volksbank)
Gladys Strauss und Sophia Serphos
St. Rochus-Hospital