Monate: Januar 2023

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Einladung zu der dies­jäh­ri­gen zen­tra­len Gedenkveranstaltung aus Anlass des natio­na­len und inter­na­tio­na­len Opfergedenktages.

Termin: Mittwoch, 1. 2. 2023 um 17:00 Uhr
Ort: Pfarrkirche St. Clemens

Die Feier wird gemein­sam vom Verein „Erinnerung und Mahnung Telgte“, dem St. Rochus-Hospital Telgte und der Pfarrgemeinde St. Marien Telgte in Zusammenarbeit mit der Stadt Telgte ver­an­stal­tet.
Gedacht wer­den soll aller Menschen, die in Telgte wäh­rend der NS-Zeit Opfer von Diskriminierung und Verfolgung wur­den – als Juden, Sinti, geis­tig Behinderte, psy­chisch Kranke, reli­gi­ös oder poli­tisch Verfolgte.
Die Veranstaltung wird ca. 45 Minuten dau­ern. Wir wei­sen dar­auf hin, dass die Kirche nur mode­rat geheizt sein wird.

Vortrag zum internationalen Gedenktag

Der Verein weist auf eine Vortragsveranstaltung am natio­na­len und inter­na­tio­na­len Opfergedenktag (Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945) hin. Veranstaltet wird er vom Museum RELíGIO Telgte

Termin: Freitag, 27. Januar 2023, 18 Uhr
Ort: Vortragsraum des Museums RELíGIO Telgte

PD Dr. Barbara Elkeles
Jüdische Biographien aus Telgte
Im 19. und 20. Jahrhundert

Besuch in der Heimat der Vorfahren – Nachfahren der Familie Lefmann in Telgte

Im Rahmen ihrer Forschungen über jüdi­sche Familien in Telgte stand Frau Dr. Elkeles seit eini­ger Zeit in Kontakt mit Nachfahren der Familie Lefmann, die von ca. 1785 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in Telgte ansäs­sig war. Der berühm­tes­te Spross die­ser Familie war Salomon Lefmann (gebo­ren am 25. Dezember 1831 in Telgte), der es zu einer erstaun­li­chen wis­sen­schaft­li­chen Karriere als Indologe brach­te. Von 1870 bis zu sei­nem Tod im Jahr 1912 war er Professor für Sanskrit an der Universität Heidelberg. Dies ist umso bemer­kens­wer­ter, als sei­ne Herkunftsfamilie sehr arm war. Nach Salomon Lefmann ist seit 2012 in Telgte eine Straße benannt.

Am 09. Dezember 2023 besuch­te Caitlin Hollander, eine Nachfahrin von Salomon Lefmanns Schwester Bertha, auf Einladung des Vereins Erinnerung und Mahnung gemein­sam mit ihrem Ehemann, Michael Waas, die Heimatstadt ihrer Vorfahren. Beide sind pro­fes­sio­nel­le Genealogen und haben u.a. Anthropologie und Jüdische Geschichte stu­diert. Sie leben in New York. Im Dezember befan­den sie sich auf einer Europareise.

Zunächst fuh­ren sie mit Barbara Elkeles nach Warendorf, wo die mit der Telgter Familie ver­wand­te Familie Levi Lefmann leb­te. Diese Familie war im Gegensatz zu der Familie Lefmann in Telgte sehr wohl­ha­bend. Sie besaß ein statt­li­ches Haus direkt am Marktplatz.

In Telgte zeig­ten sich die Besucher von den erhal­te­nen Spuren jüdi­schen Lebens sehr beein­druckt: dem jüdi­schen Friedhof, der alten Synagoge, der Gedenk-Stele am Platz der neu­en Synagoge in der Königstraße. Auch das ehe­ma­li­ge Wohnhaus der Familie in der Straße Lappenbrink konn­te von außen besich­tigt wer­den. Und natür­lich durf­te ein Besuch der Lefmann-Straße in Telgte nicht feh­len. Insgesamt gewan­nen die Besucher einen leben­di­gen Eindruck vom Leben ihrer Vorfahren und fan­den die Erinnerungsarbeit des Vereins Erinnerung und Mahnung Telgte sehr bewe­gend. Barbara Elkeles

Nachfahren der Familie Lefmann in Telgte Nachfahren der Familie Lefmann in Telgte