In diesem Jahr feiert der Verein „Erinnerung und Mahnung Telgte“ sein 25jähriges Bestehen.
Dieses Jubiläum fällt mit einem besonderen Ereignis zusammen: Im September 2023 wurde die Restaurierung der „Alten Synagoge“ in der Emsstraße abgeschlossen. Das Gebäude ist nun im Rahmen von Führungen für die Öffentlichkeit zugänglich.
Beide Ereignisse möchten wir mit einer besonderen Veranstaltung feiern: Dafür konnten wir das Ensemble „mendels töchter“ gewinnen, das sich seit vielen Jahren dem Erbe des deutsch-amerikanischen Synagogenmusikers Erich Mendel / Eric Mandell widmet. Die Musikerinnen halten damit das Gedächtnis an einen jüdischen Kantor wach, der aus Gronau stammte und von 1922 bis 1939 in Bochum wirkte. Nach seiner erzwungenen Emigration in die USA wirkte er als Chordirektor an der Har-Zion-Synagoge und als Leiter der Kantorenausbildung am Gratz-College in Philadelphia. Er trug eine der weltweit größten Sammlungen synagogaler Musik zusammen.
Die Musikerinnen stellen in wechselnden Besetzungen die Werke Erich Mendels / Eric Mandells vor, dazu Musik, die sie – inspiriert von seinen Melodien – selbst geschaffen haben. – Pfarrer em. Dr. Manfred Keller, Biograph von Mendel / Mandell, moderiert das Konzert und gibt Einblicke in Leben und Werk dieses bedeutenden Vertreters synagogaler Musik.
Wir danken der Evangelischen Gemeinde Telgte, dass wir die Veranstaltung in der Evangelischen Petruskirche Telgte durchführen dürfen.
Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um eine Spende zur Deckung der Unkosten gebeten.
Montag, 27. Januar 2025, 17:00 Uhr Pfarrheim St. Johannes, Einener Str. 3, 48291 Telgte
Zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und zur Erinnerung an die Telgter Opfer des Nationalsozialismus laden das St. Rochus-Hospital Telgte, der Verein Erinnerung und Mahnung Telgte e.V., die Katholische Kirchengemeinde St. Marien Telgte sowie die Stadt Telgte herzlich zur Gedenkveranstaltung am Montag, den 27. Januar 2025, um 17:00 Uhr ins Pfarrheim St. Johannes in Telgte ein.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht ein Vortrag von PD Dr. Christoph Lorke, Wissenschaftlicher Referent und Projektleiter im Referat „Geschichte des Arbeitens“ am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte. Unter dem Titel „80 Jahre Opfergedenken – Geschichte und Gegenwart“ wird Herr PD Dr. Christoph Lorke die historische Bedeutung des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus beleuchten und einen Blick auf die aktuelle Relevanz dieses Themas werfen.
Neben dem Vortrag erwartet die Teilnehmenden ein interaktiver Teil, in dem sie sich mit der Thematik und ihrem heutigen Bezug auseinandersetzen können. Dies bietet eine wertvolle Gelegenheit zur Reflexion und Diskussion – gerade in einer Zeit, in der das Bewusstsein für die Bedeutung von Erinnerungskultur immer wieder neu geschärft werden muss. Darüber hinaus wird die Chorgemeinschaft St. Johannes unter der Leitung von Herrn Stephan Hinssen mit ihrem musikalischen Beitrag eine besondere Atmosphäre schaffen.
Die Gedenkveranstaltung ist eine Einladung an alle Telgter Bürgerinnen und Bürger, sich gemeinsam an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern und den Auftrag zur Bewahrung der Erinnerung für die Zukunft zu erfüllen.
Die Veranstaltung ist kostenfrei und offen für alle Interessierten.
Ausstellungseröffnung am 12.03.2025 um 16:30 Uhr in der Kirche des St. Rochus-Hospitals Telgte
Das St. Rochus-Hospital Telgte und der Verein Erinnerung und Mahnung Telgte e.V. laden Sie herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Finding Ivy. Ein lebenswertes Leben” am 12.03.2025 um 16:30 Uhr in der Kirche des St. Rochus-Hospitals Telgte ein. In der Ausstellung eines internationalen Forschungsteams werden die Lebenswege in Großbritannien geborener Opfer der nationalsozialistischen Euthanasiemorde dargestellt. Darunter auch der von Gladys Strauss, einer jungen jüdischen Frau, die vor ihrer Tötung wegen einer Schizophrenie im St. Rochus-Hospital Telgte behandelt wurde. Herr Prof. Dr. Rothermundt, Ärztlicher Direktor des St. Rochus-Hospitals, und Frau Dr. Elkeles vom Verein Erinnerung und Mahnung Telgte e.V., werden die Veranstaltung mit einführenden Worten begleiten. Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Moment des Gedenkens und der Reflexion mit Ihnen. Im Anschluss an die feierliche Eröffnung wird die Ausstellung noch bis Mittwoch, 09.04.2025, im Foyer vor der Kirche des St. Rochus-Hospitals für Besucher:innen des Hauses und Interessierte geöffnet sein.
Für das Direktorium Daniel Freese Geschäftsführer St. Rochus-Hospital Telgte GmbH
Dr. Barbara Elkeles Vorsitzende des Vereins Erinnerung und Mahnung Telgte e.V.
Mittwoch, 13.11.2024, 17.00 Uhr Aula des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums Zur Erinnerung an die Novemberpogrome von 1938 laden der Verein Erinnerung und Mahnung und das Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium zu einer Gedenkstunde ein. Schülerinnen und Schüler gestalten Erinnerungskultur; sie lesen Gedichte von Selma Merbaum und Rose Ausländer. Ein Instrumentalensemble spielt Werke von Srul Irving Glick und John Williams. Das Grußwort spricht Herr Bürgermeister Wolfgang Pieper
„Ich möchte leben“Selma Merbaum
Lesung und Musik zum Gedenken an die Novemberpogrome 1938 am 13. November 2024
Erstmals gestalteten der Verein Erinnerung und Mahnung und das Maria-Sibylla- Merian-Gymnasium gemeinsam eine Feier zum Gedenken an die Novemberpogrome. Auf diese Weise wurden junge Menschen – Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums – aktiv in die Erinnerungskultur einbezogen. Sie rezitierten Gedichte von Selma Merbaum und Rose Ausländer. Hier wurde z.T. ein fast professionelles Niveau erreicht. Eine Gruppe von Schülerinnen stellte in einer Präsentation das Leben von Selma Merbaum vor, die 18-jährig in einem Zwangsarbeiterlager an Fleckfieber verstarb. Schon als 15-jährige begann sie Gedichte zu schreiben, die wie durch ein Wunder gerettet wurden und heute zur Weltliteratur zählen. Ein Instrumentalensemble spielte Werke von Srul Irving Glick und John Williams und zeigte damit, dass jüdische Musik auch jenseits von Klezmer emotional bewegend und inspirierend wirkt. Zeichnungen und Gemälde, die Schülerinnen und Schüler zur Thematik angefertigt hatten, ermöglichten in Verbindung mit der symbolträchtigen Gestaltung der Aula ein tief berührendes sinnliches Erleben.
Bürgermeister Pieper betonte in seinem Grußwort die Verantwortung der jungen Generation für eine gelebte Erinnerungskultur und erinnerte daran, dass Ausgrenzung, Hass und Gewalt in der NS-Zeit auch in Telgte an der Tagesordnung waren. Beispiele dafür, dass sich auf der Seite der Täter wie auf der Seite der Opfer auch Angehörige der damaligen jungen Generation befanden, hob Barbara Elkeles in ihrer Begrüßung hervor. Die Ausrichtung auf Werte wie Toleranz und Menschlichkeit, wie sie die Werke von Selma Merbaum und Rose Ausländer vermitteln, so Mechthild Rövekamp-Zurhove in ihrer Begrüßung, können für die Gefahren von menschenverachtenden Ideologien sensibilisieren.
Die Veranstaltung war gut besucht, die Atmosphäre sehr dicht, intensiv und emotional berührend. Sie wird den jungen wie älteren Besuchern als Beispiel einer gelungenen generationenübergreifenden Gedenkkultur in Erinnerung bleiben.
Am Sonntag, den 15.09.2024 lädt der Verein Erinnerung und Mahnung Telgte in Zusammenarbeit mit dem Museum RELíGIO zu einem Tag der offenen Tür an der Alten Synagoge (Emsstraße 4) ein. Das Gebäude diente von 1700 bis 1875 als Synagoge, später in Teilen als koscheres Schlachthaus. Damit ist es ein einzigartiges Zeugnis für das Leben der jüdischen Minderheit. Zwischen 14.30 und 16.30 werden in halbstündigen Abständen Führungen angeboten. Vor der Synagoge stehen Kaffee und Kuchen bereit. Um eine Spende für die Vereinsarbeit wird gebeten. Die Veranstaltung kann nur bei trockenem Wetter stattfinden.
Tag der offenen Tür an der Alten Synagoge Telgte Zahlreiche Besucher folgten am vergangenen Sonntag, 15. September 2024, der Einladung des Vereins Erinnerung und Mahnung und des Museum RELíGIO zu einem Tag der offenen Tür an der Alten Synagoge in der Emsstraße. Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen kamen sie mit dem Vereinsvorstand ins Gespräch und konnten das Fachwerkgebäude im Rahmen einer Führung kennen lernen.
Den ganzen Nachmittag über nutzten Telgter, aber auch Besucher aus Warendorf und Münster die Gelegenheit, etwas mehr über die Alte Synagoge zu erfahren. Errichtet wurde das kleine Fachwerkgebäude um 1500. Damit ist es das zweitälteste Gebäude Telgtes. Von 1700 an diente es der kleinen jüdischen Minderheit als Synagoge. Davon kann man noch viele Spuren erkennen: Reste des Thoraschreins, des Lesepultes, eines hölzernen Tonnengewölbes, der großen Fenster und der Treppe zur Frauenempore. Als 1875 die neue Synagoge in der Königstraße errichtet worden war, nutzten die neuen jüdischen Besitzer Teile als koscheres Schlachthaus. Auch von dieser Nutzung sind noch eindrucksvolle Spuren sichtbar. Nach dem Zwangsverkauf im Jahr 1938 wurde das Gebäude von den neuen Eigentümern als Schuppen und Werkstatt weiter verwendet. 1980 wurde seine frühere Funktion wiederentdeckt. Nach der Restaurierung ist es seit einem Jahr im Rahmen von Führungen der Öffentlichkeit zugänglich.
Als älteste noch räumlich erfahrbare Synagoge ganz Westfalens und eine der ältesten des Münsterlandes zeugt das Gebäude von mehreren hundert Jahren jüdischen Lebens in unserer Stadt. Es erinnert daran, dass ein Zusammenleben von Juden und Nichtjuden trotz aller Konflikte und Verschiedenartigkeiten möglich war. Damit ist die alte Synagoge als Gedenkort an jüdisches Leben in Telgte am vergangenen Sonntag erneut ins Bewusstsein einer größeren Öffentlichkeit gelangt.
Samstag, 27. Januar 2023, 18:00 Uhr Vortragsraum des Museums RELíGIO Telgte
Am 27.01.2024, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, hält Dr. Barbara Elkeles, Vorsitzende des Vereins Erinnerung und Mahnung, im Museum ReLigio um 18.00 einen Vortrag. Im Mittelpunkt wird die alte Telgter Synagoge stehen, die seit kurzem nach umfänglicher Restaurierung im Rahmen von Führungen öffentlich zugänglich ist. Nach neuen Forschungsergebnissen der Referentin diente das kleine Fachwerkgebäude an der Emsstraße der kleinen jüdischen Gemeinschaft seit spätestens 1701 als Synagoge, bis es 1875 durch einen Neubau in der Königstraße ersetzt wurde. Im Vortrag wird die Geschichte einiger jüdischer Familien dargestellt, die z.T. über viele Generationen in Telgte in unmittelbarer Nachbarschaft der Synagoge lebten. Einige waren im 18. Jahrhundert wohlhabende Fernhändler. Es bestanden sogar familiäre Beziehungen zu einflussreichen Hofjuden und Hoffinanziers. Die Quellen geben Auskunft zum jüdischen Wirtschafts- und Alltagsleben, zu innerjüdischen Auseinandersetzungen und zu Konflikten mit der katholisch geprägten nichtjüdischen Gesellschaft. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf dem Schicksal der Familie Auerbach liegen, die als unmittelbare Nachbarn und spätere Besitzer des Gebäudes in herausragender Weise mit der Synagoge verbunden waren, das sie nach 1875 bis zu ihrer Vertreibung als Schlachthaus und Schuppen nutzten.
Anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums lud der Verein Erinnerung und Mahnung Telgte jetzt zu einem besonderen Konzert ein. In der fast vollbesetzten Petruskirche präsentierte das Ensemble „mendels töchter“ Musik von Erich Mendel. Der Komponist und Musikwissenschaftler Erich Mendel, in Gronau geboren und aufgewachsen, wirkte als jüdischer Kantor von 1922 bis 1939 in der Bochumer Synagoge, bevor auch er vor der Barbarei der Nationalsozialisten flüchten musste. Die Musikerinnen ließen Mendels Werke in wechselnden Besetzungen erklingen und boten eigene Musikstücke dar, die sie inspiriert durch seine Melodien selbst geschaffen haben. Das „Adam Olam“, ein Gesang, der am Ende des Sabbatgottesdienstes steht, verkündete Zuversicht und Freude. Besonders kunstvoll und zugleich schlicht war das „Magen avot“ (Schild unserer Väter), das den Segen erbittet, innig das „Kelohenu“, das eindringlich die Unvergleichlichkeit Gottes preist. Fast überschwänglich fröhlich waren die abschließenden Gesänge und Instrumentalstücke. In seiner kenntnisreichen Moderation stellte Pfarrer em. Dr. Manfred Keller Leben und Werk des bedeutenden Synagogenmusikers dar, der nach KZ-Haft und erzwungener Emigration in die USA unter dem Namen Eric Mandell eine der weltweit größten Sammlungen synagogaler Musik zusammentrug. Mandell machte sich als Chordirektor der Har Zion Synagoge und als Leiter der Kantorenausbildung am Gratz-College in Philadelphia auch um die Musikpraxis verdient.
Dr. Manfred Keller, Vanessa Hövelmann, Cornelia Klaren, Barbara Keller, Ulla Pfefferle
Die Zuhörer lauschten gebannt den Klängen des Ensembles, die zugleich fremd und vertraut wirkten und die emotional tief berührten. Durch die abwechslungsreichen Instrumentierungen mit Singstimmen, Klavier, Klarinette, Flöte, Geige, Akkordeon, Schlaginstrumenten wurde eine ungeheure Farbigkeit des Klangs erreicht. Stimmen und Instrumente verwoben sich zu einem kunstvollen Klangteppich, der die besondere Harmonik und Rhythmik dieser Musik nachdrücklich und durchweg intonationsrein wiedergab. Jubel und Freude, Zuversicht und Hoffnung fanden so ihren musikalischen Ausdruck, immer begleitet von Manfred Kellers kenntnisreichen und sensiblen Kommentaren. Es war Musik, die zu Herzen geht und die den Zuhörern eine fremde Welt erschloss, die Welt der Synagoge. Das Publikum bedankte sich mit einem langen und sehr herzlichen Beifall für dieses außergewöhnliche musikalische Ereignis.
Am 10. September 2023 wurde – mehr als vierzig Jahre nach ihrer Wiederentdeckung – die Fertigstellung der Restaurierung der Alten Synagoge mit einer Feierstunde im Rathaus begangen. Von nun an kann dieses einzigartige Zeugnis jüdischen Lebens im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
Bürgermeister Wolfgang Pieper Foto: Große Hüttmann, WN Telgte
Bürgermeister Wolfgang Pieper wies in seiner Einführung auf die Bedeutung dieses einzigartigen Denkmals hin, das die Spuren jüdischen Lebens in Telgte und Westfalen sichtbar macht. Er dankte allen, die an der schwierigen Arbeit der Rekonstruktion beteiligt waren und die die vielfältigen auftretenden Probleme mit großer Fachkenntnis und hohem Engagement begleitet haben. Er überbrachte zudem Grüße der Nachfahren der in Telgte heimischen jüdischen Familien, die in der NS-Zeit aus Deutschland vertrieben worden waren.
In einem spannenden Vortrag stellte Dr. Christian Steinmeier vom LWL-Amt für Denkmalpflege die Geschichte des Gebäudes vor. Es wurde um 1500 als Speicher erbaut und um 1740, als die Zahl jüdischer Familien in Telgte anwuchs, zur Synagoge erweitert und umgestaltet. Nach dem Bau der neuen Synagoge in der Königstrasse diente es den neuen Besitzern, der Familie Auerbach, über mehrere Generationen als Raum für das koschere Schlachten. Ziel der Restaurierung war es, die verschiedenen Funktionen und Zeitschichten sichtbar zu machen. Elemente, die an die Nutzung als Synagoge erinnern wie Reste der Ausmalung, des Tonnengewölbes, der Fenster, der Nische für den Thoraschrein, der Fundamente des Lesepultes und der Frauenempore wurden behutsam rekonstruiert.
In einer sehr persönlichen Ansprache stellte Frau Sabine Revering als Eigentümerin ihre eigene Verbundenheit mit diesem Ort dar und erinnerte an die Turbulenzen der Restaurierungsphase, in der es immer wieder zu unvorhergesehenen Ereignissen kam. Anschließend übergab sie Bürgermeister Pieper symbolisch den Schlüssel.
Dr. Barbara Elkeles als Vorsitzende des Vereins Erinnerung und Mahnung bezeichnete die Eröffnung der Synagoge in ihrer Ansprache als unfassbar großes Geburtstagsgeschenk für den Verein, der in diesem Jahr sein 25jähriges Jubiläum begeht. Nach 25 Jahren sind die Vereinsziele weiter aktuell. Angesichts erschreckender Umfrageergebnisse, die im ganzen Land eine besorgniserregende breite Zustimmung zu rechtsradikalem und fremdenfeindlichem Gedankengut aufdecken, ist es umso wichtiger, das Gedächtnis an jüdisches Leben in Telgte und an die Verfolgungen der NS-Zeit weiterhin mahnend wach zu halten.
Bürgermeister Pieper überreicht Ludwig Rüter die Stadtplakete der Stadt Telgte Foto: Große Hüttmann, WN
Zum Abschluss wurde durch Bürgermeister Wolfgang Pieper die Stadtplakette an Ludwig Rüter überreicht. Diese Ehrung erhielt er für seine jahrzehntelangen Verdienste um die Pflege der Erinnerung an jüdisches Leben in Telgte. Seine Entdeckung der Alten Synagoge im Jahr 1980, als er mit seinen Schülern zur jüdischen Geschichte forschte und seine Beharrlichkeit bei der Verfolgung des Ziels, dieses Zeugnis jüdischen Lebens zu erhalten und zugänglich zu machen, sind nun mit dem Abschluss der Restaurierungsarbeiten zum Ziel gekommen.
Anschließend bestand im Rahmen von Führungen anlässlich des Tages des Offenen Denkmals Gelegenheit, die Synagoge zu besichtigen. Der Verein Erinnerung und Mahnung wird für Mitglieder, Freunde und Interessierte Führungen anbieten und ist auch weiterhin in die Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes einbezogen.