Am Samstag, dem 23. Juni 2018, findet um 15 Uhr eine Stadtführung mit dem Schwerpunkt »Jüdische Spuren in Telgte« statt. Treffpunkt ist auf dem Marktplatz.
Hier werden Gertrud Stümper und Peter Kröner erste Erläuterungen zum Thema vortragen. Anschließend erfolgt ein Rundgang durch die Altstadt.
Die Route durch die Altstadt
- Ausgangspunkt ist der Marktplatz mit der Bronzefigur des Ausrufers.
Hier erfahren Besucher erste Details zur jahrhundertelangen Geschichte der Juden in Telgte. - In der nahegelegenen Emsstraße wird hinter dem freien Platz neben dem Restaurant »Pottkieker« das alte Fachwerkhaus sichtbar, in dem sich bis 1875 die erste Synagoge der jüdischen Gemeinde befunden hat.
- Durch die enge Gasse des »Pumpenpatts« gelangt man auf die Steinstraße, die Hauptgeschäftsstraße Telgtes. Hier sind vor dem ehemaligen Haus der Familie Jakob Auerbach (Haus Nr. 4) 5 Stolpersteine in das Pflaster eingearbeitet worden. Das bewegende Schicksal dieser Familie wird sicher einen bleibenden Eindruck bei den Zuhörern hinterlassen.
- Der Weg führt nun zur Bahnhofstraße, wo die Familie Hermann Auerbach zu Hause war: Auch hier erinnern Stolpersteine an deren bitteres Ende.
- Von der Bahnhofstraße führt der Weg über die Ritterstraße zum »Judengängsken«. Der Name dieses schmalen Durchgangs, der unmittelbar an der Mauer der neu erbauten zweiten Synagoge entlangführte, bestand schon vor der Zeit des Nationalsozialismus. Am Ende des Ganges erinnert eine Gedenktafel von 1981 an die Zerstörung der Synagoge. Heute steht hier an der Königstraße ein rotgeklinkertes Wohnhaus. In dieser Synagoge lebte kurze Zeit die Familie Mildenberg. Mit drei Stolpersteinen wird ihrer gedacht.
Direkt daneben befindet sich die 2013 errichtete Gedenkstele aus grauem Basalt mit 13 Namen von Telgter Opfern des Nationalsozialismus. Es ist der Ort, an dem am 10. /11. November 1938 die Synagoge niedergebrannt und Hab und Gut der Familie Mildenberg zerstört wurden. - Weiter führt der Weg über die Königstraße und an der Volksbank entlang zur Ritterstraße, wo die beiden Stolpersteine für Josef und Maria Josefa Unger zu finden sind, die beiden Kinder einer „Zigeunerin“. Sie liegen an der rückwärtigen Seite der Volksbank, vor der Zufahrt zur Tiefgarage.
- Über den »Hagen«, einem Sandweg rund um die Altstadt und in früherer Zeit der Ort, wo die Stadtmauer verlief, gelangt man zu dem im Jahre 2005 neu gestalteten jüdischen Friedhof am Wallock.
- Ein letzter Besichtigungspunkt soll das Emswehr sein. Hier neben dem Bernsmeyerhaus wurden im Jahr 1942 die vom jüdischen Friedhof abgeräumten Grabsteine, Grabeinfassungen und die Steine der mannshohen Mauer zum Hagen hin als Füllmaterial für das Emswehr verbaut.